Krankheitsbilder

Früher als Hyperkinetisches Syndrom, jetzt als Aufmerksamkeits-und Hyperaktivitätsstörung bekannt – die häufigste Problematik in der Kinder-und Jugendpsychiatrie.

Im Vordergrund stehen Konzentrationsstörungen, motorische Unruhe und Impulsivität. Mehrere andere Probleme können mit einem ADHS vergesellschaftet sein. (Komorbidität): Zwang, Tic, Legasthenie, oppositionelles Verhalten oder  Aggressionen, erhöhte Unfallhäufigkeit oder Vergesslichkeit.

Wenn bei normaler Intelligenz einzelne Leistungsbereiche abfallen, spricht man von Teilleistungsstörungen. Dazu zählen vor allem Leistungsbezogene Bereiche, wie Lesen, Schreiben und Rechnen. In diesen wie auch in anderen Bereichen (z.B. Musikalität, soziale Intelligenz, räumliche Wahrnehmung.) gibt es auch  Teilleistungsstärken.

Wenn im Kindes- und Jugendalter Auffälligkeiten auftreten, denkt man häufig erst an sogenannte Entwicklungsstörungen, meist im Sinne von Entwicklungsverzögerungen. Erst mit dem Verlauf und der Zeit ist beurteilbar, ob aus einer Verzögerung eine manifeste Erkrankung wird. Typische Beispiele für Entwicklungsstörungen sind Entwicklungsverzögerungen der Intelligenz, der Sprache, der Motorik und der Sauberkeitsentwicklung.

Angst

Angst tritt in verschiedenen Formen auf:
– Angst als altersgebundene, sog. physiologische Ängste des Kindesalters (z.B. Dunkelangst, Angst verlassen zu werden, fremdeln, etc.), die in der Regel nicht bestehen bleiben.

– Angst als angemessene, situationsgebundene Reaktion auf bedrohliche Ereignisse.

– Angst als unangemessene, nicht situationsgebundene, anhaltende oder wiederkehrende psychische Störung, häufig zusammen mit Depressionen auftretend.

Zwangsstörungen (Zwangsgedanken und Zwangshandlungen wie z.B. Händewaschen)

– Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen führen zu erheblichen Einschränkungen in  vielen Lebensbereichen: Schule und Freizeit, Familie und Freundschaften sind oft betroffen. Die Stimmung ist oft unfroh oder sogar depressiv.


Depressionen

Depressionen zählen neben den Ängsten zu den häufigsten psychischen Störungen – und treten – mit zunehmendem Alter – auch immer öfter bei Kindern und Jugendlichen auf. Das wichtigste Symptom  der Depression ist die niedergedrückte, verzweifelte Stimmung und Lustlosigkeit. Dazu kommen aber noch zahlreiche psychosomatische Beschwerden wie Störungen von Verdauung, Appetit und Schlaf sowie Abnahme von Konzentration und Interessen. Bei anhaltender oder schwerer Depression kann sich auch Suizidalität entwickeln.

Alle Menschen, auch Kinder und Jugendliche, erleiden im Laufe Ihres Lebens eine Vielzahl von Belastungen. Dazu gehören Enttäuschungen, Entwertungen, Trennungen, Todesfälle, Wetter- und Naturkatastrophen, Kriege, etc. Solche Ereignisse können normalerweise aus eigener Kraft bewältigt werden. Schwerwiegendere Belastungen werden auch mit dem Begriff „Traumatisierung“ benannt. Dazu zählen insbesondere körperliche und sexuelle Traumatisierungen. Bei einer Vielzahl dieser Belastungen und Traumatisierungen können wirkungsvolle therapeutische Hilfen u.a. durch die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie zur Verfügung gestellt werden.